Change Management kommt in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen und -prozessen zum Einsatz; dementsprechend müssen sich Change Manager neben ihrem eigenen Fachbereich auch mit den generellen Abläufen und Strukturen innerhalb eines Unternehmens auskennen und wissen, wie diese funktionieren.
Aus diesem Grund ist das MBA Studium Change Management thematisch breit aufgebaut und beinhaltet Inhalte aus unterschiedlichen Bereichen. Auf dem Lehrplan stehen, neben den typischen betriebswissenschaftlichen Inhalten, zum Beispiel Module wie Operations and Supply Chain Management, Business Information Systems and Quantitative Methods, Strategic Human Ressource Management, Financial Accounting, Reporting und Controlling, Internationales Marketing oder Innovation Management.
Da Absolventen eines MBA Studiengangs häufig in Führungspositionen arbeiten, werden die Studiengänge außerdem oft durch Elemente aus dem Bereich der Führungs- und Sozialkompetenzen abgerundet.
Wer einen MBA Change Management absolvieren will, der muss sich nicht nur für eine Hochschule, sondern auch für eine Studienform entscheiden. Angeboten werden neben der „klassischen“ Vollzeitvariante nämlich auch verschiedene berufsbegleitende Modelle.
Vollzeitstudium:
Wer sich für einen Change Management Vollzeit-MBA entscheidet, wie ihn z.B. die HWR Berlin anbietet, muss sich darüber im Klaren sein, dass es während des Studiums nicht möglich ist, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Die Module, die in Form von täglichem Unterricht oder Arbeitsgruppen absolviert wird, nehmen die Zeit der Teilnehmer vollkommen in Anspruch. Einer der großen Vorteile dieser Variante ist dementsprechend aber die Tatsache, dass man seinen MBA-Abschluss bereits nach einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne von 15 Monaten erwirbt.
Fernstudium:
Wer seinen MBA mit der größtmöglichen zeitlichen und räumlichen Flexibilität absolvieren möchte, für den eignet sich ein Fernstudium, wie es zum Beispiel die Hamburger Fern-Hochschule anbietet. Dieses ist auf eine Dauer von insgesamt fünf Semestern ausgelegt. Die ersten vier Semester beinhalten einige Präsenzveranstaltungen; den Großteil der Lehrmaterialien eignen sich die Studierenden allerdings im Selbststudium an. Abgeschlossen wird der Studiengang mit dem Anfertigen der Master-Thesis im fünften Semester.
Abend- und Wochenendstudium:
Eine weitere Variante des berufsbegleitenden MBA Studiums ist der Abend- und Wochenendunterricht, wie er zum Beispiel von der Hochschule Niederrhein angeboten wird. Auch hier wechseln sich Präsenz- und Selbstlernphasen ab; der Präsenzunterricht findet aber ausschließlich an den Wochenenden (freitags 17:00 - 21:00 Uhr und samstags 09:00 - 17:00 Uhr) statt und lässt sich so gut mit einer Berufstätigkeit vereinen.
Change Management MBA Studiengänge richten sich in der Regel an Berufstätige mit mindestens ein bis zwei Jahren Erfahrung, die bereits einen ersten Hochschulabschluss wie den Bachelor oder das Diplom vorweisen können. Während manche Hochschulen einen fachungebundenen Abschluss akzeptieren, verlangen andere einen Abschluss aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Studierenden aus anderen Bereichen wird aber die Möglichkeit gegeben, sich das entsprechende betriebswissenschaftliche Wissen in einem Pre-MBA-Semester anzueignen.
Ein MBA Studium ist meist eine großer Investition in die eigene Person und Karriere. Die Kosten für das komplette Studium liegen schnell im vier- bis fünfstelligen Bereich und in den Studiengebühren sind mögliche Auslandsaufenthalte nicht eingepreist.
Beispiele für Studiengebühren:
Immerhin können die Kosten für den MBA von der Steuer abgesetzt werden und es gibt weitere Finanzierungsmöglichkeiten für den MBA.
Was sagen diejenigen, die es am besten wissen? Wir haben via Xing Absolventen eines Change Management MBAs zu ihren Erfahrungen befragt. Da nicht jeder Befragte namentlich erkennbar sein wollte, veröffentlichen wir nur die Vornamen. Alle Erfahrungsberichte sind aber zu 100% echt und unabhängig.
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Harald, MBA Change Management
Darum habe ich mich für ein MBA Studium entschieden:
"Es ging mir darum, Praxiswissen zu reflektieren und damit für mich einerseits systematisierbar zu machen – aber auch andererseits völlig neue Impulse (out-of-the-box) aufzunehmen. Ziel: Aus der Praxis für die Praxis!
Ich habe den MBA mit Schwerpunkt 'Change Management' studiert. Mich hat die Frage (aus der Praxis) umgetrieben, wie kommt es dazu, dass viele innovative Projekte scheitern – und wie kann dem entgegengewirkt werden?!"
Der MBA hat sich für mich gelohnt / nicht gelohnt, weil...
"In Gehalt/Kosten hat er sich bisher nicht gelohnt. Aber: Ich habe ein deutlich besseres Praxis-Verständnis verbunden mit einer handlungsrelevanten Übersicht und daher Gelassenheit. Das Ziel 'aus der Praxis für die Praxis' wurde also erreicht.
Persönlich hat das Studium sich auch gelohnt, da seitdem Konflikte entspannter – vor dem Hintergrund von veränderten Verständnis der Praxis anders (=gelassener) – zu managen bzw. zu coachen sind. "
Für wen ist dieses Studium zu empfehlen und wem würden Sie abraten?
"Aus meiner Sicht zu empfehlen für alle, die Interesse an Strategie und Innovation und Praxis haben. Wer reale Zusammenhänge also neu und anders sehen möchte und dafür bereit ist, neue Wege zu gehen. Zudem: Wer Freude und Interesse an Ökonomie hat, also Dinge sowohl organisational als auch wirtschaftlich einfach besser in die Praxis zu holen. Kurz: Wer Spaß an der Praxis hat - und messbaren Erfolg, also bessere Performance, sucht.
Abraten würde ich denjenigen, die mittels MBA versuchen, ökonomische und organisationale Sachverhalte intellektuell zu durchdringen. Oder wer sich verspricht, operative Themenfelder besser durchführen/ ausgestalten zu können. In beiden extremen Polen erscheint mir der MBA unpassend: Wer vertiefendes Detailwissen erwartet wird meines Wissens enttäuscht. Wer glaubt, das große theoretische System, den Universalbüchsenöffner, unterrichtet zu bekommen, wird gleichfalls enttäuscht werden."
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11 Change Management MBA Studiengänge
Bevor man sich für eine akademische Weiterbildung zum MBA Change Manager entscheidet, möchte man natürlich auch wissen, ob die Chancen für einen entsprechenden "Return on invest" gegeben sind. Wir versuchen, einen Überblick über den Job allgemein, die Gehaltsentwicklung und die Frage "Lohnt sich das?" zu geben.
Der Berufsalltag
Change Manager begleiten Veränderungen in Unternehmen, aber was heißt das konkret? Im Prinzip beschäftigt sich der Change Manager mit zwei unterschiedlichen Schwerpunkten: dem Prozessmanagement sowie der Arbeit mit den Mitarbeitern. Zum ersten Bereich gehören vor allem Aufgaben wie die Analyse und Bewertung von unternehmerischen Strategien. Der Change Manager muss diese verstehen, auf ihre Tauglichkeit prüfen und die entsprechenden Veränderungsstrategien entwickeln. Der zweite Aufgabenbereich erfordert hingegen weniger analytische Fähigkeiten, sondern vielmehr ein hohes Maß an Kommunikationsbereitschaft und sozialer Kompetenz. Hier geht es nämlich vor allem darum, den Mitarbeitern die anstehenden Veränderungen auf verständliche und einfühlsame Arte und Weise näherzubringen und ihnen die Angst vor diesen zu nehmen. Der Change Manager muss in der Lage sein, mögliche interne Konflikte und Spannungen vorherzusehen und konstruktive Lösungsansätze für diese zu finden. Zu seinen Aufgaben zählen hier zum Beispiel das Abhalten von Workshops und Veranstaltungen, das Führen von Mitarbeitergesprächen und die Umsetzung von Konflikt- und Krisenmanagement.
Sie werden nachvollziehen können, dass es quasi unmöglich ist, das Gehalt von Change Managern mit und ohne MBA zu beziffern. Denn logischerweise verdient man nicht automatisch aufgrund des Titels mehr Geld. Wer sich allerdings im Joballtag beweist und mit dem neu erlernten Wissen bei Vorgesetzten punktet, wird durch zunehmende Verantwortung auch mehr verdienen. Und am besten entwickelt sich das Gehalt meistens, wenn man mit dem MBA in der Tasche das Unternehmen wechselt.
Um dennoch ein paar Anhaltspunkte bzw. Zahlen nennen zu können, haben wir bei gehalt.de recherchiert und Beispiele zusammengestellt:
Angaben zur Person | Brutto-Jahresgehalt |
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Director Marketing und Leiter Change Management, männlich, 49 Jahre, Firma mit 5.000 - 20.000 Mitarbeitern, 60 Std./Woche | 120.000 € |
Leiter Change Management, weiblich, 42 Jahre, Firma mit über 20.000 Mitarbeitern, 50 Std./Woche | 105.000 € |
Change Management/ Berater Organisationsentwicklung bei BMW, weiblich, 37 Jahre, 50 Std./Woche | 80.000 € |
Leiter Vertriebscontrolling, Projektleiter Change Management, männlich, 42 Jahre, Firma mit 100 - 500 Mitarbeitern, 45 Std./Woche | 56.330 € |
Leiter Change- und Releasemanagement, männlich, 32 Jahre, Firma mit 1.000 - 5.000 Mitarbeitern, 41 Std./Woche | 55.000 € |
Leiter Change Management und Projekte, männlich, 36 Jahre, Firma mit 20 - 50 Mitarbeitern, 42 Std./Woche | 54.000 € |
Change Manager, weiblich, 42 Jahre, Firma mit 5.000 - 20.000 Mitarbeitern, 40 Std./Woche | 84.000 € |
Change Manager/ Business Development, weiblich, 36 Jahre, Firma mit über 20.000 Mitarbeitern, 40 Std./Woche | 77.140 € |
Wir haben für diese Übersicht die Angaben von Personen recherchiert, die als Abschluss "Master" angegeben haben. Trotzdem sind die Zahlen natürlich mit Vorsicht zu genießen.
Viele Absolventen, die wir befragt haben, sagen, dass man den Abschluss nicht (nur) des Geldes wegen machen sollte. Ein typisches Zitat:
Hermann (Manager bei einem Maschinenbauer), Executive MBA of International Business Management an der Hochschule Furtwangen
"Gelohnt hat sich das Studium, jedoch rechnen die meisten Menschen dies irgendwie in Geld auf. Das sollte nicht getan werden. Eine Bilanz gilt es nicht zu erstellen. Das Ganze war eine Investition in mich selbst, Kosten waren sozusagen Opportunitätskosten. Ein Vergleich mit einer anderen Entscheidung ist leider nicht möglich. Es sind viele Fenster aufgegangen. Das Studium würde ich in der gleichen Situation wieder machen."