MBA Studium Taxation / Steuerlehre
Steuerlehre – für die, die sich nicht näher damit beschäftigt haben, ein staubtrockener Berufsweg. Für diejenigen, die sich auskennen, ein Karriereweg mit vielen Möglichkeiten und zahlreichen hochspannenden Beschäftigungsfeldern. Wenn Sie sich für einen MBA im Bereich Taxation / Steuerwesen interessieren, dann sind Sie hier richtig. Wir haben alle Infos zum Studium zusammengestellt, alle Studiengänge gelistet und auch Absolventen um Erfahrungsberichte gebeten.
Inhaltsverzeichnis
Das Prinzip des Steuerzahlens ist bereits Jahrtausende alt – das Steuerrecht heutzutage allerdings deutlich komplizierter und facettenreicher als zu Beginn der Steuererhebung. Heutzutage beschreibt die Steuerlehre eine Kombination aus den Bereichen Steuern und Betriebs- und Volkswirtschaft.
Um auf diesem Gebiet zum Experte zu werden, ist dementsprechend eine umfangreiche Ausbildung notwendig. Eine der höchsten Qualifikationen bietet der (Executive) Master of Business Administration, der sich vor allem an Akademiker aus dem Bereich der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften richtet und sowohl für Steuerberater als auch für diejenigen, die auf andere Weise beruflich mit Steuern und Finanzen zu tun haben, eine interessante Weiterbildung darstellt.
Taxation MBA: Infos, Erfahrungsberichte, Studiengänge
Was Sie über das Studium wissen sollten
Im Bereich Taxation / Steuerlehre gibt es aktuell nur ein beschränktes Angebot an MBA-Studiengängen. Einen klassischen MBA kann man an der Universität Freiburg erwerben: diese bietet den Studiengang "International Taxation" an. Eine weitere Option bietet der "Executive Master of Business Administration" (EMBA)-Studiengang "Steuerwissenschaften" der Universität Münster.
Während sich der Master of Business Administration vor allem an Akademiker richtet, die in Führungspositionen aufsteigen möchten, spricht der EMBA Bewerber an, die bereits in leitenden Positionen tätig sind und umfangreiche, mehrjährige Berufserfahrung aus dem Management mitbringen.
Kleiner Exkurs: Neben dem MBA und EMBA bietet der Bereich Taxation / Steuerlehre noch weitere Abschlüsse. Dazu zählt vor allem der sogenannte LL.M. (Master of Laws). Dieser stammt ursprünglich aus dem englischsprachigen Raum, fasst mittlerweile aber auch verstärkt in Deutschland Fuß. LL.M.-Studiengänge dienen der Vertiefung von juristischen Kenntnissen und konzentrieren sich dementsprechend auf ein spezialisiertes Rechtsgebiet (in diesem Fall eben das Steuerrecht). Der Abschluss lässt sich allerdings nur bedingt mit dem MBA vergleichen; er hat eine deutlich theoretischere Ausrichtung und behandelt im Gegensatz zum MBA sehr spezifische Inhalte. Außerdem spielen die Themen Betriebswirtschaft und Management hier nur eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Die Abschlüsse richten sich dementsprechend an unterschiedliche Personengruppen und haben auch verschiedene Zielsetzungen. Mehr zum Master of Laws lesen Sie auf unserem Partnerportal Wirtschaftsrecht-studieren.com.
Inhaltlich befassen sich die (E)MBA-Studiengänge vor allem mit den verschiedenen Aspekten des Steuerrechts. Dabei wird nicht nur die rechtliche Situation in Deutschland, sondern auch im europäischen und außer-europäischen Ausland beleuchtet. Das Curriculum beinhaltet dementsprechend Module wie beispielsweise
- Einführung und Systematik des Steuerrechts
- Allgemeine Steuerlehre
- Internationales Steuerrecht
- Internationale Steuergestaltung
- Steuerliches Projektmanagement
- Buchführung und Bilanzanalyse
Studienformen und -verlauf
Um für Berufstätige attraktiv zu sein, werden die (E)MBA-Studiengänge aus dem Bereich Taxation / Steuer als berufsbegleitendes Studium angeboten. So kombiniert der Studiengang "International Taxation" Präsenzveranstaltungen mit Selbstlernphasen. Der Unterricht findet hier in einwöchigen Blockphasen statt; während des gesamten Studiums finden diese insgesamt sechs mal statt.
Der EMBA-Studiengang "Steuerwissenschaften" der Universität Münster ist ähnlich organisiert; allerdings finden die Präsenzphasen hier vor allem an den Wochenenden statt. Der Lehrplan sieht eine einwöchige Einführungsveranstaltung sowie 15 Präsenzwochenenden (jeweils von Donnerstag bis Samstag) vor. Unabhängig von Unterschieden in der Studienorganisation haben beide Studiengänge eine Dauer von drei Semestern.
Voraussetzungen
Die (E)MBA-Studiengänge "International Taxation" und "Steuerwissenschaften" richten sich an Interessenten, die bereits ein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen haben und eine ein- bis mehrjährige Erfahrung in einem entsprechenden Beruf vorweisen können.
Für die Teilnahme am MBA-Studiengang "International Taxtation" wird außerdem auch ein erfolgreich bestandenes Steuerberater-Examen vorausgesetzt. Im Einzelfall kann dieses auch durch spezifische praktische Erfahrung ersetzt werden.
Kosten
Wer sich für einen MBA- oder EMBA-Studiengang aus dem Bereich Taxation / Steuer immatrikuliert, sollte sich im Vorhinein darüber bewusst sein, dass dieser mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
Beispiele:
- Uni Freiburg: 18.900 Euro
- Uni Münster: 12.600 Euro
Wir brauchen Ihnen sicherlich nicht erzählen, dass man die Kosten für den MBA steuerlich geltend machen kann...
Tipps für Alternativen:
Es gibt ein paar Alternativen zum Steuer-MBA. Vor allem, wenn Sie sich doch nicht ganz so "Taxation-spezifisch" weiterbilden möchten, kann z.B. ein General Management Studium die bessere Wahl sein. Hier wird auf sämtliche Facetten der BWL eingegangen – die Absolventen sind dementsprechend fit in vielen Gebieten.
Ansonsten gibt es natürlich auch noch weitere Master of Business Administration, die ebenfalls mit Finanzen zu tun haben. Dazu zählen u.a. die Bereiche Finanzmanagement, Insurance / Versicherungswesen oder Controlling / Accounting.
Wussten Sie, dass...
Erfahrungsberichte
Was sagen diejenigen, die es am besten wissen? Wir haben via Xing Absolventen eines Taxation Studiengangs zu ihren Erfahrungen befragt. Da nicht jeder Befragte namentlich erkennbar sein wollte, veröffentlichen wir nur die Vornamen. Alle Erfahrungsberichte sind aber zu 100% authentisch und unabhängig entstanden.
4 Taxation MBA Studiengänge
Entwicklung nach dem Studienabschluss
Welche Berufsfelder nach dem Steuer-MBA auf Sie warten, hängt vor allem davon ab, ob Sie sich vor oder während des Studiums auf den rechtlichen oder wirtschaftswissenschaftlichen Bereich spezialisiert haben.
Zu den potenziellen Arbeitgebern zählen vor allem Unternehmen aus dem Finanz- und Dienstleistungssektor, wie spezialisierte Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüferbüros, Versicherungsdienstleister oder die Rechtsabteilungen von Unternehmen. Eine weitere Möglichkeit bietet natürlich auch die Selbstständigkeit als Steuerberater.
Wer im Bereich des Steuerrechts erfolgreich sein will, der sollte neben einer akademischen Ausbildung vor allem eine analytische Denkweise, einen Hang zu Zahlen und eine sorgfältige und akribische Arbeitsethik mitbringen. Sind all diese Faktoren vorhanden, bestehen gute Chancen, beruflich richtig durchzustarten, denn die Nachfrage nach Fachkräften ist hoch.
Lohnt sich der MBA?
Wie Sie bestimmt wissen, ist das Gehalt von Steuerexperten durchaus recht ordentlich. Der MBA eröffnet hier zusätzliche Karrieremöglichkeiten, wie zum Beispiel den Aufstieg ins Management oder andere leitende Positionen mit Verantwortung. Da diese natürlich auch besser bezahlt werden, führt der MBA dementsprechend in der Regel auch zu einer deutlichen Gehaltssteigerung. Natürlich gibt es aber auch hier eine gewisse Variation, die sich vor allem aus Faktoren wie der Unternehmensgröße, des Unternehmensstandorts, der Berufserfahrung, der Branche oder der individuellen Position im Betrieb ergeben.
Das Studium nicht nur des Geldes wegen absolvieren!
Viele Absolventen warnen in ihren Erfahrungsberichten auch davor, den Wert des Abschlusses nur beim Thema Gehalt zu sehen. Vor allem die Kontakte, die man knüpft, werden als sehr lohnenswert eingestuft. Ein Auszug:
Holger, Rechtsanwalt bei einem Handelsunternehmen
Executive MBA an der Universität Mainz
Nach Abschluss meines MBA habe ich die Erfahrung gemacht, dass die tägliche Arbeit im Unternehmen wesentlich vereinfacht wird, da man sich in die Anforderungen und Bedürfnisse der jeweiligen internen Mandanten besser hineinversetzen kann.
Zu beachten ist in diesem Fall, dass ein MBA Programm sehr zeitintensiv sein kann, so dass in jedem Fall überlegt werden sollte, ob eine Unterstützung (auch wenn nur in zeitlicher Form) durch den Arbeitgeber erfolgen kann.
Marco, Kaufmännischer Leiter bei einem Chemieunternehmen
MBA Controlling & Accounting an der Uni Münster
Der MBA hat sich eindeutig gelohnt. Auch als Techniker habe ich mit sehr viel weiterem Verständnis (und damit auch erfolgreicher) Entwicklung zu tun. Das weitere Fortkommen ist u.a. auch darauf basiert, dass ein wirtschaftliches Verständnis vorhanden ist. Meinen aktuellen Job als kaufmännischen Leiter könnte ich ohne den MBA gar nicht erfüllen. Das heißt also, ich wäre heute nicht in dieser Position, wenn ich den MBA nicht gemacht hätte.
Kathrin, Marketingmanagerin bei einem IT-Softwareunternehmen
MBA International Management an der HfWU Nürtingen-Geislingen
Der MBA hat sich in jedem Fall für mich gelohnt. Ich konnte mich im Gehalt verbessern und geschadet hat es meiner beruflichen Weiterentwicklung auf keinem Fall. Als ich hinterher bei einem großen Technologiekonzern als Berater anfing, setzte ich mich gegen einen Kandidaten durch, der ebenfalls über einen MBA verfügte. Sprich ohne MBA hätte ich wohl den Job nicht bekommen.
Persönlich war es sehr interessant, ein zweites Mal zu studieren – man studiert anders. Ich habe jedes Fach ernst genommen und wollte einen 1er Schnitt, um hinterher ein gutes Argument zu haben, so dass ich komplett aus dem Beruf ausgestiegen bin.
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